Zweite Staffel "eine Woche Männerhaushalt" sechster Tag
Am Morgen fand ich den Fiebermesser, Stefanie hatte mir geschrieben wo er war, herzlichen Dank Schatz. Lino hatte wie erwartet 38.6 °C Fieber. Er war relativ gut gelaunt in den Tag gestartet und hatte sehr viel getrunken, was mich sehr freute.
Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer. Er war schon wieder so müde, dass ich ihn nach dem Frühstück ins Bett legte und er wunderbare drei weitere Stunden schlief.
Mit Yann und Sven machte ich ein 200-er Puzzle. Gemeinsam schafften wir es, eine tolle Teamleistung. Es freute mich, dass sie bis zum Schluss so eifrig dabei waren. Es machte grossen Spass.
Nun durfte ich ins Büro um Arbeitspläne zu optimieren, da unser Bäcker noch mindesten eine Woche ausfällt. Ich machte gerade für den ganzen Februar/März die Pläne.
Der Krankentaggeldversicherung diesen Fall anmelden, dass darf man nicht verpassen, und auch nicht zu lange warten. Die Grossen spielten in dieser Zeit ganz toll mit Ihren Lego. Ich durfte die Kunstwerke danach bestaunen und etwas mitspielen.
Nun war es kurz vor zwölf Uhr und wir machten uns auf den Weg zu meinem Mami. Wir waren heute bei Ihr zum Essen eingeladen (Herzlichen Dank, es war sehr lecker). Auch meine Schwester mit Ihrem Sohn waren da und wir hatten einen tollen Mittagstisch. Die Kinder spielten noch etwas miteinander und wir diskutierten zusammen.
Zu Hause angekommen, war Lino schon wieder müde und ich legte ihn erneut ins Bett. Viel Schlafen hilft gegen Fieber und so widmete er sich für weitere zwei Stunden dem Sandmann zu. Er wachte auch nicht auf beim Sirenentest, was mich doch sehr verwunderte, denn die Sirene ist sozusagen neben uns.
Ich räumte auf und entsorgte ein paar Dinge, die ich schon lange nicht mehr gebraucht habe. Ab und zu muss man einfach wieder etwas Platz schaffen und sich von Gegenständen trennen. So fielen zwei paar Schuhe und einige Kleidungsstücke meiner Attacke zum Opfer. Es fühlte sich richtig gut an. Meiner Meinung haben wir viel zu viele Sachen, die wir gar nicht (mehr) brauchen. Von diesen Gegenständen kann ich mich gut lösen. Aber bei Dingen, welche mir als Erinnerungen, an die guten alten Zeiten dienen, fällt mir das Trennen sehr schwer. Was bist du für ein Typ, Sammler/in oder Entsorger/in?
Als Lino wieder wach war, assen wir zu viert unseren Zvieri und genossen die Sonnenstrahlen im Gesicht. Wenig später fuhren wir mit den Velo in den Volg und diesmal klappte das Einspuren/Abbiegen bestens. Alle drei Jungs schnappten sich ein Einkaufswägeli und los ging es. Wir kauften viele Früchte und jeder durfte sein Lieblingsprodukt kaufen. Als ich noch mit Fränzi plauderte und mich nicht auf die Jungs achtete, erfreuten sie mich wenig später mit ihren vollen Einkaufswägen. Bei Lino waren jeweils mehrere Chips- Säcke von der gleichen Sorte im Wagen. Bis Redaktionsschluss war nicht bekannt, ob Lino sie selber eingeladen hatte. Oder die Grösseren ihm geholfen haben, in der Hoffnung, dass ich es bei Ihm durchgehen lasse. Auf jeden Fall füllten wir die Regale wieder auf und es blieb für jeden ein Lieblings-Produkt im Wagen.
Für die Heimfahrt war die Begeisterung nicht mehr all zu Gross. Es geht etwas aufwärts, und mit Ihren Velo sicher anstrengend, aber etwas durchbeissen gehört zum Leben (Selbstdisziplin).
Das zweite Zvieri stand auf dem Programm mit unseren Lieblingsprodukten. Ihr könnt euch alle Vorstellen, dass es nicht mehr so Gesund war. Einige Minuten später, musste bei Lino der ganze Schleim raus. Dies war ja im Grundsatz sehr wichtig, dass viel anderes auch mitkam, eher eine Randnotiz. Mir schossen meine Ernährungsgrundsätze durch den Kopf und ich entsorgte einiges aus unserer Küche, dass nicht gesund war. Gut im Nachhinein habe ich wohl etwas überreagiert, aber von den Jungs hat es Keiner mitgekriegt und bis anhin auch nicht vermisst.
Der Mensch ist, was er isst.
Meine Müdigkeit machte sich bemerkbar und meine Motivation war gerade etwas im Keller. Ein leichter Koller war bei mir aufgetaucht. Ich spielte mit Lino mit einer Lokomotive. Yann und Sven probten eine Show. Ich liess sie machen und freute mich auf Ihre Vorführungen.
Alles war bereit für die grosse Show von Yann. Er begleitete zwei Songs mit dem Schlagzeug und es tönte wirklich gut. Wir applaudierten und wechselten zu Sven ins Zimmer. Über seinen Parcours aus Lego fuhren alle Schweizer Skirennfahrer mit dem Skateboard. Gute Fantasie hat der junge Mann und er kündigte gleich von Beginn weg an, dass der zweitletzte Fahrer Beat Feuz war, und dieser gewinnen wird. So war es dann auch, Beat Feuz gewann den Skaterparcours mit Bestzeit und Bestnoten. Natürlich knapp, denn der letzte Fahrer stürzte nacht bester Zwischenzeit kurz vor dem Ziel.
Wirklich genial, es wurde mir wieder mal bewusst, die Kinder haben so viel Kreativität und Fantasie, bis wir Erwachsenen sie den Kindern und uns selbst nehmen. Habt den Mut auch die verrücktesten Ideen zu verwirklichen. Ihr könnt alles schaffen. Wir stehen uns selbst im Weg, da wir immer Gründe finden, um es nicht zu tun.
Da kommt mir noch etwas in den Sinn, dass ich gestern schon Schreiben wollte. Je älter wir werden, desto grösser werden unsere Ängste. Das merke ich auch bei mir. Zum Beispiel muss ich mich immer mehr überwinden einen Salto zu machen. Egal ob auf dem Trampolin oder Sprungbrett in der Badi. Echt krass. Ich überwinde meine Angst jedes Mal und möchte Euch auffordern, auch Eure Ängste immer wieder zu überwinden. Also nicht, dass Ihr euch nun in lebensbedrohliche Situationen werft wegen mir.
Kurz vor sechs Uhr abends, brachten wir Lino zur Nonna. Er darf nochmals eine Nacht bei Ihr übernachten, denn wir wollen morgens früh los. Lino hatte nur noch etwas erhöhte Temperatur und war mehrheitlich am Lachen. So gefiel er mir schon wieder viel besser.
Nach dem Nachtessen durfte die Grösseren eine Sendung schauen, da ich in die Backstube durfte, um die letzten Vorbereitungen für den nächsten Tag zu erledigen.
Sie wollten dann noch mit Mami telefonieren und dann gingen sie ins Bett. Schon nach kurzer Zeit war es still und sie schliefen wunderbar.
Ich möchte mich bei Euch bedanken für die unzähligen Feedbacks über alle möglichen Kanäle. Es freut mich sehr, dass ihr mir schreibt und euch mitteilt. Vielen, vielen Dank.
Euer Blogger und Piratenbäcker Captain Tschegge Kev